Hey,
ich zeige dir heute, wie du ganz einfach das Nähen anfangen kannst.
Als Erstes gebe ich dir einen Überblick über die Materialien, die du ganz zum Anfang brauchst. Es gibt unendlich viel Nähzubehör und tolle Gadgets für die Maschine und anderes, aber für den Anfang braucht es nicht viel. Ich persönlich nutze diese Materialien am meisten und greife eher selten zu weiteren Werkzeugen.
Übersicht:
- Nähmaschine
- Passendes Garn
- Stoffschere
- Stecknadeln oder Clips
- Schneiderkreide oder Trickmarker
- Maßband und Lineal/Geodreieck
Um zu starten, brauchst du nicht mehr als eine einfache Haushaltsnähmaschine. In der Regel können diese einen Geradstich, Zickzack-Stich und ein paar wenige Stiche mehr. Meistens haben auch die einfachen Nähmaschinen ein Programm, um Knopflöcher zu nähen.
Das ist aber kein Muss für den Start. Die Maschine sollte aber einen Reißverschlussfuß haben. Der gehört aber regelmäßig zur Grundausstattung dazu oder lässt sich für das Modell nachkaufen. Zur Nähmaschine dazu gehören Nähmaschinennadeln (verschiedene Stärken) und das passende Garn, am besten Qualitätsgarn, um dir Stress mit der Maschine zu sparen.
Du brauchst eine scharfe Stoffschere. Diese ist nur für das Schneiden von Stoff gedacht und du solltest sie nicht für andere Schneideaktivitäten nutzen, da sie sonst abstumpft oder verdreckt. Bei mir zu Hause weiß das sogar mein fünfjähriger Sohn. Am besten markierst du die Schere. Sie ist etwas kostenintensiver als eine Bastelschere, aber lässt sich später auch nachschleifen. Eine Schere reicht für den Anfang!
Außerdem benötigst du Stecknadeln oder Clips, um mehrere Stofflagen oder das Schnittpapier auf dem Stoff zu befestigen. Ebenso helfen sie, Markierungen zu übertragen. Meine persönliche Präferenz sind immer Stecknadeln. Die Clips bieten sich aber bei dicken und sehr festen Stoffen bzw. mehreren Stofflagen an. Planst du, Taschen und Portemonnaies zu nähen, dann lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall.
Weiter brauchst du Schneiderkreide oder einen wasserlöslichen Trickmarker zum Markieren auf den Stoff. Manchmal musst du Nahtzugaben, Einschnitte und Falten vom Schnittmuster auf den Stoff übertragen. Da brauchst du also eine temporäre Markierung. Ich persönlich nutze lieber die Kreide, aber das ist ganz dir überlassen. Auch hier starte mit einem davon. Ich habe immer noch die Kreide, die ich zu meinen Nähanfängen gekauft habe (mehr als 5 Jahre her).
Als Letztes solltest du ein Lineal bzw. noch besser ein Geodreieck oder Lineal mit Winkeln und ein Maßband haben. Letzteres brauchst du, um dich selber zu messen. Das Lineal oder Geodreieck nutzt du, um kurze Strecken auf dem Stoff oder Schnitt auszumessen und auszuschneiden.
Für den Anfang ist es am leichtesten, Schnittmuster und Nähanleitungen zu kaufen. Diese gibt es in vielen unterschiedlichen Formaten und Ausführungen. Es gibt einige Nähzeitschriften und digitale Nähmagazine, die Schnitte auf Bögen anbieten. Hier sind regelmäßig die Nähanleitungen eher knapp gehalten und du musst die Bögen abpausen, da alle Schnittteile auf einem Bogen übereinanderliegen. Im wilden weiten Internet gibt es inzwischen viele Anbieter von digitalen Schnittmustern, so biete ich dir hier auf meiner Website welche an. Du bekommst eine digitale Kopie, regelmäßig in A0- und A4-PDF-Dateien, die du zu Hause ausdrucken kannst und zusammenkleben musst. Anbei gibt es eine ausführliche Nähanleitung und meistens ein Video. Für den Start ist das, meiner Meinung nach, die unkomplizierteste und zugänglichste Möglichkeit.
Andere Optionen sind Nähbücher. In Büchereien gibt es oft eine Abteilung für Handarbeiten. Papierschnittmuster aus dem Stoffladen oder auch Secondhand-Läden sind eine gute Quelle. Im Internet gibt es meist einfache, kostenfreie Schnittmuster. Diese sind aber nicht immer sorgfältig ausgearbeitet und haben keine ausführliche Anleitung oder sind nicht ausreichend getestet. Das solltest du beachten.
Angenommen, du erwirbst ein digitales Schnittmuster, dann brauchst du: Papierschere, Computer/Smartphone, Drucker, Klebeband und Papier.
Zum Abpausen von Schnittmustern gibt es Schnittmusterpapier (halbdurchsichtiges Papier auf der Rolle/große Bögen). Um selber größere Schnittmusterteile zu erstellen, nutze ich die Rückseite von Geschenkpapier.
Zuletzt brauchst du natürlich den richtigen Stoff für dein Projekt. Schnittmuster werden in der Regel entweder für dehnbare oder gewebte Stoffe konstruiert. Das ist auf den Schnittmustern/Nähanleitungen angegeben. Darauf solltest du unbedingt achten! Lass dich dazu auch im Stoffladen beraten. Für den Anfang eignet sich gut gewebter Baumwollstoff, wenn er zu deinem Projekt passt. Du solltest unbedingt ein Probestück nähen. Um zu üben, eignen sich alte Bettwäsche oder Tischdecken, die du entweder im Schrank hast oder günstig gebraucht kaufen kannst.
Mein letzter Bettwäschen-Einkauf aus dem Secondhand-Laden. Mal sehen, welches Nähprojekt ich bald verwirkliche.
Jetzt hast du einen ersten Überblick über die Materialien, mit denen du starten kannst. Alles, was du noch weiter benötigst, ist sehr abhängig von deinem Projekt (z.B. Reißverschluss, Knöpfe usw.) und kannst du dann bei Bedarf besorgen. Ich versuche alles immer erstmal gebraucht zu erwerben, aber ich habe auch festgestellt, dass es manchmal wichtig ist, die richtige Farbe, Länge usw. für das richtige Projekt zu haben. Deshalb lohnt es sich dann schon, das passende einzukaufen. Dir soll dein selbstgenähtes Kleidungsstück möglichst lange gefallen.
Jetzt bleibt nur noch zu sagen, viel Spaß beim Loslegen und halte die Augen offen; nach und nach fülle ich diesen Blog mit allem Wissenswerten rund ums Nähen. Folge mir auf Instagram @nalnavera für noch mehr Tipps und Tricks. Nähanleitungen gibt es auf meinem Youtube-Kanal: NalnaVeraSewingPattern.
Happy Sewing
Deine Vera